Webdesign und Tortenbacken im Vergleich. Warum ein gutes Rezept nicht reicht.

veröffentlicht am 12.05.2022  |  Martina Olonschek

In diesem Artikel veranschauliche ich Dir, inwiefern das Bauen einer guten Website mit dem Backen einer Torte vergleichbar ist – einer ziemlich mächtigen, sahnegefüllten und entzückend hübsch dekorierten Torte.

Eins kann ich Dir schon vorab verraten: Beides klappt selten beim ersten Versuch.

Die perfekte Torte muss her!

Fangen wir mal von vorn an. Stell Dir vor, Du willst Deiner besten Freundin eine richtig tolle Geburtstagstorte backen. Eine, bei der alle „Oooooh!“ und „Aaaaaah!“ rufen. Sie soll sich richtig doll darüber freuen. Du hast aber noch nie eine aufwendige Torte gebacken…

Ganz ähnlich geht es Dir vielleicht mit Deiner Website, mit der Du endlich starten möchtest, um Dein Angebot weiter nach vorn zu bringen. Sie soll richtig toll aussehen, einwandfrei funktionieren und Deine Kund*innen begeistern, sodass Du Dich vor Aufträgen kaum retten kannst. Es ist Deine allererste Website…

Ohne Rezept geht gar nichts

Also machst Du Dich auf die Suche nach einem Rezept. Online scrollst Du Dich durch Rezeptbörsen, Pinterest, Instagram und einschlägige Backblogs. Du bist ganz begeistert von der großen Auswahl an umwerfenden Torten und kannst Dich gar nicht so recht entscheiden, welche es werden soll. Die sehen alle so toll aus!

Schließlich entscheidest Du Dich für die zweistöckige Buttercremetorte mit Marzipan. Auf den Anleitungsbildern sieht das machbar aus. Und das Topping aus Sahne, Erdbeeren, Schokoröllchen, Blüten und Balsamico kann doch auch nicht so schwer sein. Du fragst Dich allerdings, was denn eigentlich Fondant ist und wie man damit arbeitet. Naja, wird schon werden.

 So druckst Du Dir das Rezept aus und machst Dich mit der Zutatenliste voller Vorfreude auf den Weg zum Supermarkt und Feinkosthandel und kaufst alles ein. Dabei stürzt Du Dich in Unkosten. Schließlich brauchst Du für die Sahne eine Spritztülle und noch eine vernünftige Backform für die drei Böden.

Bei einer Website kommt Dir vielleicht dieser Weg vertraut vor: In Facebook Foren machst Du Dich schlau über das richtige Content Management System. „Aha, die meisten raten zu WordPress. Super. Das nehm ich“, denkst Du Dir. Es ist kostenlos. Perfekt!

Nach wildem Gegoogle findest Du über YouTube eine 2-stündige Anleitung, wie man eine Website am besten einrichtet und mit der Gestaltung beginnt. Bei Minute 54 hörst Du zum ersten Mal den Begriff Pagebuilder. Ach, hier muss man sich auch nochmal entscheiden? So viel Auswahl! Schließlich entscheidest Du Dich nach tagelanger Recherche für das Divi Theme. „Hier gibt es so viele Erklärvideos, dass es nicht schiefgehen kann“, freust Du Dich. Du nimmst zum zweiten Mal Geld in die Hand, um in Deine Website zu investieren – denn auch das Hosting-Abo hast Du schon vor ein paar Tagen abgeschlossen.

Der Teig

Die Grundlage einer jeden Torte ist der Teig. Er muss die richtige Konsistenz haben, um später im Ofen im richtigen Umfang aufzugehen und das Fundament für die gesamte Torte zu bilden.

Bei Websites entspricht der Teig wohl am ehesten dem Hoster. Einmal richtig angerührt… äh… ausgewählt und eingestellt, macht er einen guten Job und lässt Dich nicht im Stich. Wie auch beim Tortenteig kannst Du hier mit ein paar guten Tipps und Erfahrungsaustausch nicht allzu viel falsch machen.

Der Boden

Hmmmm, das riecht schon toll. Der Timer klingelt, der Boden ist fertig gebacken. Sieht super aus. Voller Vorfreude und Stolz sammelst Du schon alle Zutaten für die weiteren Schritte.

Das Content Management System (CMS) ist der Boden Deiner Website. Mit einem guten Hoster ist WordPress ratzfatz eingerichtet. Ich selbst bin auch immer wieder begeistert, wie schnell und einfach das geht. Einmal eingerichtet kannst Du also endlich loslegen, Deine Website zu bauen.

Die Füllung

Die Füllung ist das Herzstück. Hier stecken die Kalorien und vor allem der Geschmack. Mit ihr steht und fällt jede Torte. Du merkst recht schnell, dass Du hier genau planen musst, wie viel Masse Du für die beiden Schichten einplanen musst, damit alles gleichmäßig verteilt ist. Die Marzipanschicht möchte schließlich auch noch untergebracht werden.

Keine Website funktioniert ohne guten Inhalt. Du solltest ihn am besten vorab gut durchdenken und strukturieren. Schon vorab zu wissen, auf welcher Unterseite Du Texte und Bilder unterbringen möchtest, hilft Dir immens. So musst Du nicht zwischendurch oder hinterher alles wieder neu durchdenken und umbauen. Wenn Dein Inhalt nicht stimmt, bringt auch das beste Design nichts.

Die GARNITUR

Vielleicht freust Du Dich – so wie ich – am meisten auf’s Dekorieren. Hier ein paar Erdbeeren, 16 kleine Sahnehäubchen und der handgeschriebene Name Deiner Freundin werden alle zum Staunen bringen. Also legst Du los. Du schneidest die schönsten Erdbeeren nach Anleitung in Form – Boa, ist das ne Sauerei! Das sieht ja alles ganz anders aus als auf diesen tollen Fotos. „Und wie geht man eigentlich am besten mit dieser Spritztülle um?“ fragst Du Dich. Da kommt ja alles an den Seiten raus! Zum Glück übst Du nicht direkt an der Torte selbst, sondern auf einem kleinen Brettchen daneben. Denn spätestens, als Du Dich am Schreiben des Namens mit der Balsamico-Essenz probierst, steigt Dir die Panik ins Gesicht.

So kannst Du sie doch nicht verschenken!

Der erste Eindruck einer Website geht ganz klar über’s Design. Wenn das stimmt, überzeugt oder sogar begeistert, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch die Inhalte wahrgenommen werden. Aber wie beim Dekorieren scheitern hier wahrscheinlich die meisten. Selbst mit Baukästen und Themebuildern oder sogar vorgefertigten Templates, die Einfachheit versprechen, kommst Du schell an den Rand des Wahnsinns, weil Du einfach nicht verstehst, wie man dieses eine Bild jetzt so weit nach links oben verschiebt, damit es nicht in den Text hineinläuft oder wie Du diesen einen Schatten eliminieren kannst. Nichts sieht so aus wie Du es Dir vorstellst. Du verzweifelst. „So kann ich doch keinem meine Seite zeigen“, denkst Du.

Die Zubereitungszeit

Du guckst auf die Uhr. Was?! Schon so spät? „Oh nein, wie soll ich das denn bis heute Abend schaffen?!“ fragst Du Dich. Es stehen noch so viele To-Dos auf Deinem Zettel. Und wie Du sie transportieren sollst, weißt Du auch noch nicht so richtig. 

Du gehst nochmal eben los – ein Alternativgeschenk besorgen.

Auch das Erstellen von Websites frisst wahnsinnig viel Zeit  – wenn man es vorher noch nie gemacht hat. Immer legt sich ein neuer Stein dick und fett in Deinen Weg – sei es ein technischer Fehler oder dieses eine Modul, das einfach nicht so aussieht, wie Du es Dir wünschst. Du verlierst immer mehr die Lust an Deinem Website-Projekt. Schon seit mehren Monaten tüftelst Du jetzt daran herum – ohne nennenswerte Fortschritte. Du legst es erst einmal beiseite. Und widmest Dich lieber Social Media.

Fazit

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich mich schon an Rezepten versucht habe, die ich toll fand. Keins davon sah genauso schön aus wie in der Vorlage. Backen ist aber auch nicht so meins…

Mein Tipp: Nimm Dir nicht zu viel vor – sonst wird es unter Umständen eine Katastrophe, die Du niemandem zeigen möchtest. Fang erst einmal klein an und backe einen Marmorkuchen und streue ein paar Streusel drauf. Das sieht auch schon toll aus und erfüllt absolut seinen Zweck. Deine Freundin wird sich über die Geste freuen. Und schmecken wird er sehr wahrscheinlich auch.

 Die Anekdote der Torte kannst Du ihr aber natürlich erzählen. Und dann lacht ihr gemeinsam darüber.

Auch für Deine Website gilt: Übung macht den Meister. Auch ich werde mit jedem Webprojekt besser. Und meine Anfänge willst Du gar nicht sehen…

Es reicht fürs erste eine schlichte Startseite und ein Überblick über Dein Angebot.

Schließlich hast Du bisher (vielleicht) noch GAR keine Website – es muss nicht von Anfang an perfekt sein. Better done than perfect. Und glaub mir, eine Website ist sowieso NIE fertig. Auch an meiner Website bastle ich ständig weiter, entdecke bei meiner Recherche ein tolles Feature, das ich auch unbedingt noch einbauen möchte und justiere hier und da ständig nach. Das ist nämlich das tolle an Websites. Sie sind jederzeit erweiterbar. Im Gegensatz zu einer misslungenen Torte kannst Du sie retten – oder retten lassen.

Wenn Du Dir dabei Unterstützung wünschst, passt vielleicht eins meiner Angebote zu Dir und Deinem Vorhaben. Ich freue mich auf Deine Anfrage und helfe Dir beim Backen… äh Gestalten.

Liebe Grüße
Martina

 

Soll ich mal einen Blick auf Deine Website werfen? Mit Tipps hier und da, die Du selbst umsetzen kannst, bringst Du Deinen Auftritt auf’s nächste Level: Eine Website, die Du gern anderen zeigst.

Wenn Du die komplette Gestaltung und auch den Technikkram abgeben möchtest, bin ich auch gern für Dich da.

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Wer schreibt hier eigentlich?

Hi, ich bin Martina

Ich bin freiberufliche Grafikdesignerin und unterstütze meine Kund*innen in ihrem Marketing – sei es in Form von Logo und Corporate Design, Webdesign oder auch klassischen Printmaterialien wie Flyern, Broschüren, Stadtplänen bishin zu ganzen Messeständen.

Keine Positionierung? Nö. Meine Kund*innen arbeiten gern mit einer einzigen Ansprechpartnerin zusammen. Und mir macht die Abwechslung einfach Spaß – so wird es nie langweilig.

Alle Bilder auf dieser Seite habe ich mir kostenlos auf der Plattform pexels.com heruntergeladen.
Vielen Dank an die Fotografinnen und Fotografen 
Rachel Claire
Klaus Nielsen
Mikhail Nilov
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